Ab und zu verirre ich mich in die
Ratgeberabteilung der Buchhandlung und bleibe bei Büchern über
Entrümplung, Ordnung, Aufräumen hängen. Dabei wanderte vor Jahren das
Buch "Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags" von Karen Kingston zu
mir nach Hause. Fleißig habe ich dann ganz nach Feng Shui bestimmte
Ecken freigeräumt. V.a. die für dein Reichtum. Hmm, nach Jahren kann ich
sagen, hat nicht so recht geholfen, schlechter geworden ist es aber
nicht. Gut an diesem Buch fand ich auf alle Fälle die Hilfe beim
Entrümpeln von emotional behafteten Gegenständen. Wer kennt es nicht,
das lieb gemeinte Geschenk der Oma, was so gar nicht zum
Einrichtungsstil passt und irgendwie stört. Die Theorie von Kingston
ist, dass jedes Mal, wenn man an so einem ungewollten Gegenstand
vorbeiläuft, dies negative Energie an einen abgeben würde. Sie rät daher
zum Entsorgen. Dabei werden aber auch Möglichkeiten wie weiter
verschenken und ebay erlaubt.

Grundsätzlich
wird erst mal nach Kategorien ausgemistet. Von dem wenig emotionalen
zum hochemotionalen. Sprich: von der Kleidung über Bücher bis am Ende zu
persönlichen Geschenken und Fotos. Dies macht für mich durchaus Sinn,
weil man sich langsam herantastet und wer einmal im Aufräumwahn ist,
kann sich dann gegen Ende auch leichter entscheiden. Auch die
Herangehensweise alle Dinge derselben Kategorie an einem Ort zu vereinen
und dann zu sortieren, ist sinnvoll, da es einen guten Überblick bringt
und tatsächlich auch manche Doppelungen zu Tage bringt.
Nun
kommt aber der Haken - nach welchem Kriterium soll man nun
aussortieren? Marie Kondos Methode sieht tatsächlich vor, dass man jeden
Gegenstand in die Hand nehmen soll und in sich horchen soll, was er
einem bedeutet. Bedeutet er nichts, bringt er kein Gefühl, dann weg
damit. Puh...mag sein, dass Japanerinnen darauf anspringen - mir war es
definitiv zu esoterisch. Die Ausführungen dazu konnte ich nur
kopfschüttelnd lesen. Und ja, mein Hosenanzug für Bewerbungen z. Bsp.
hätte sofort in den Müll gemußt...dass das etwas unpraktisch wäre,
versteht sich.
Auch die Radikalität bei Unterlagen/Papieren wie Kontoauszügen, Versicherungen, Garantiescheinen erscheint mir etwas zu gewagt für deutsche Verhältnisse. Sie läßt ihre Kunden hier auch so ziemlich alles wegschmeißen. Ihr Rat bezüglich Bedienungsanleitungen lautet: weg damit. Wenn man dann nicht mehr weiß, wie es geht, einfach in den Laden, das Personal fragen oder die Firma. Jawohl, als Kundendienstmanagerin, die ständig die Kosten niedrig halten muß, sind mir das echt die liebsten Ratschläge. Kunde hilf dir ja nicht selbst, indem du die Anleitung liest, nein, belege die Angestellten. Das dies bei älteren Geräten und bei weniger guten Fachkräften ebenfalls nach hinten losgehen kann, ist klar. Ich verstehe hier nur die Argumentation dahingehend, dass man vieles tatsächlich im Internet findet und nachlesen kann. Aber die ein oder andere Bedienungsanleitung durfte bei mir trotzdem bleiben.
Auch die Radikalität bei Unterlagen/Papieren wie Kontoauszügen, Versicherungen, Garantiescheinen erscheint mir etwas zu gewagt für deutsche Verhältnisse. Sie läßt ihre Kunden hier auch so ziemlich alles wegschmeißen. Ihr Rat bezüglich Bedienungsanleitungen lautet: weg damit. Wenn man dann nicht mehr weiß, wie es geht, einfach in den Laden, das Personal fragen oder die Firma. Jawohl, als Kundendienstmanagerin, die ständig die Kosten niedrig halten muß, sind mir das echt die liebsten Ratschläge. Kunde hilf dir ja nicht selbst, indem du die Anleitung liest, nein, belege die Angestellten. Das dies bei älteren Geräten und bei weniger guten Fachkräften ebenfalls nach hinten losgehen kann, ist klar. Ich verstehe hier nur die Argumentation dahingehend, dass man vieles tatsächlich im Internet findet und nachlesen kann. Aber die ein oder andere Bedienungsanleitung durfte bei mir trotzdem bleiben.
Einen
der wenigen Ratschläge, die ich übernommen habe, ist meine
Posteingangskiste. Bislang flogen die unbearbeiteten Briefe,
Kontoauszüge etc. bis zum Abheften auch eher auf dem Sofa oder Tisch
herum. Nun gibt es einen schicken Karton in der Schrankwand, in der
alles landet und dann bei Bedarf (es quillt über) sortiert und
abgeheftet wird. Seitdem sieht es tatsächlich ordentlicher auf dem Sofa
aus. Dies ist ja das Ziel und Anliegen von Marie Kondo - das die Ordnung
einmal geschaffen ist und dann beibehalten wird. Das praktisch gar
keine Riesenaufräumaktionen mehr nötig sind.
Ein
grandioses Beispiel noch für den esoterischen Ansatz der Methode ist
die Sockenschublade. Man darf die Socken nämlich nicht einrollen - sie
können sich sonst nicht entfalten und atmen. Oh ja...das Argument, dass
sie gefaltet hübscher aussehen und einen schnelleren Überblick bieten,
hat mich dann eher überzeugt, es zu versuchen und ich bin tatsächlich
begeistert. Sieht doch netter aus als wilde Kullern:
Insgesamt
würde ich Marie Kondos Buch aber nicht empfehlen. Es fehlen die
wirklich neuen Tipps und die Ausflüge in die Esoterik sind wirklich
Geschmackssache.