Dienstag, 26. Mai 2015

Kristina Ohlsson: Aschenputtel

Ein für Eltern erst mal besonders gruseliger Beginn: ein Zug fährt mit dem Kind ab, während Ihre Mutter am Bahnhof aufgehalten wird...am Endbahnhof wird das Kind dann entführt.

Was wie eine Zufallstat und "günstige" Gelegenheit aussieht, ist in Wahrheit eine ganz gezielte Entführung dieses Kindes. Weitere Grausamkeiten folgen...und am Ende erfolgt das spektakuläre Aufspüren des Täters.

Dabei ist dem Leser (leider) schon etwas eher klar, was die verschiedenen Opfer verbindet. Man möchte quasi die Polizisten rütteln und auf das naheliegende Verweisen. Hier ist die Schwäche des Thrillers - es wird viel über die verschiedenen Polizisten und deren Positionen geschrieben.

Trotzdem fand ich es spannend und interessantes Thema. Ich empfehle den Thriller als Urlaubslektüre :-)

Dienstag, 12. Mai 2015

Claudia Brockmann: Warum Menschen töten. Eine Polizeipsychologin ermittelt

Claudia Brockmann ist Polizeipsychologin in Hamburg und berichtet in ihrem Buch von fünf Fällen aus ihrer Arbeit. Dabei erläutert sie mehrfach, dass das Hinzuziehen von Psychologen zu Kriminalfällen erst in jüngerer Zeit erfolgte und das sie quasi zu den Pionieren mit gehörte.

Die Fälle sind durchgehend interessant und zumindest mit dem Fall Dagobert auch weithin bekannt. Sie erklärt, welche Aufgaben Polizeipsychologen haben und wie sie an die Fälle herangehen. Dabei gibt sie einen interessanten Einblick in die tägliche Arbeit und macht nachvollziehbar wie Täter aufgespürt werden konnten. Leider schafft sie es nicht so recht, Struktur in ihre Erzählungen einzubringen, so dass der Lesefluß unterbrochen wird. Spannend sind die Geschichten aber auf jeden Fall, so dass man auch über das Hochlebenlassen der Psychologen hinwegsehen kann.

Die Frage, warum Menschen töten, wird leider nicht allgemeingültig behandelt und somit ist der reißerische Titel unpassend. Die Täterpsyche wird bereits fertig analysiert dem Leser präsentiert - warum der Täter diese oder jene pyschische Störung hat/bekommen hat, bleibt leider außen vor. Insgesamt ist es ein Buch für kurzweilige Unterhaltung und auf jeden Fall mit interessanten Einzelfallstudien.